Dienstag, 7. September 2021

Milchmädchen


Eine Rezension von Charlotte, 12 Jahre alt. 

Das Buch handelt von Gemma, die mit ihrer Mutter in einem Dorf lebt, in dem jeden Tag ein Verbrechen passiert. Mal wird eingebrochen, mal jemand erschossen… Da ihr Vater im Gefängnis sitzt, ist ihre Mutter nun alleinerziehend. Sie findet eine gute Freundin, obwohl sie dafür eigentlich gar kein Talent hat, und diese neue Freundin hat 12 Milchkühe. Die Kühe sollen geschlachtet werden und das passt den beiden Mädchen gar nicht und so machen sie sich daran die Kühe im Wohnviertel zu verstecken: Plötzlich sind die Nachbarn alle sehr nett und helfen dabei, die Kühe vor dem Vater des Mädchens zu verstecken. Dieser will die Kühe nämlich nur schlachten lassen, weil er das Fleisch verkaufen und so an das nötige Geld kommen will, um Schulden bei einem Freund abzubezahlen. Eine Kuh an jeden Haushalt zu verteilen stellt sich dann aber doch als nicht allzu schlau heraus und der Vater findet die Kühe. Trotzdem sorgt die Aktion für einige Aufruhe, denn die Nachbarn erinnern sich an eine Zeit, zu der die Tiere im Park grasen durften und die ganze Nachbarschaft mit den Kühen im Park Feste gefeiert hat. Sie beschließen so ein Fest in die Tat umzusetzen, in der Hoffnung, dass sich die Nachbarschaft wieder besser untereinander versteht und die vielen Verbrechen endlich aufhören.


Ich vergebe 5 von 5 Sternen, weil die Gefühle von Gemma und ihrem kleinen Bruder, der eigentlich immer nervt, aber trotzdem ganz süß ist, immer so gut beschrieben wurden. In dem Buch hat einfach alles gepasst! Ich würde das Buch für Mädchen und Jungen empfehlen. 


Milchmädchen von G.R. Gemin

aus dem Carlsen Verlag

ISBN: 978-3551560261


 

Montag, 6. September 2021

Hush - Verbotene Worte

 


Eine Rezension von Lenja, 13 Jahre alt. 

Die Geschichte handelt von dem Mädchen Shae aus Montane, einem Land, das vom „blauen Tod“, einer schrecklichen Krankheit heimgesucht wird. Wegen der tintenfleckähnlichen Symptome auch „Die Flecken“ genannt und vom Kontakt mit Büchern oder Tinte ausgelöst, breitet sich die Krankheit schnell über den ganzen Körper aus. Bücher und Tinte gelten in Montane als verbotene Artefakte und wer sie besitzt wird festgenommen und hingerichtet. Shae wohnt in einem sehr armen Dorf. Ihr Vater ist bereits verstorben und ihr kleiner Bruder hat die Flecken. Sie lebt mit ihrer Mutter abseits vom Dorf, da sie aufgrund der Erkrankung ihres Bruders aus der Gesellschaft verstoßen wurden. Shae stickt gerne und obwohl das Gestickte zwar nicht lebendig wird, scheint es trotzdem die Wirklichkeit zu beeinflussen. Blumen, die vorher nur auf ihrem Stickrahmen existierten erblühen auf einmal am Wegrand. Herrscher über das Land sind die Barden aus dem hohen Haus. Nach der Ermordung ihrer Mutter geht Shae zu ihnen, da sie unter ihnen den Mörder glaubt und findet dabei heraus, dass sie selbst eine Bardin ist…  

Ich fand das Buch sehr gut, weil es so spannend geschrieben war und würde 4,5 von 5 Sternen vergeben. Außerdem hat mir gefallen, wie Shaes Gefühle beschrieben wurden, da man sich sehr gut in sie hineinversetzen konnte. Das Buch ist für Mädchen und Jungen ab 12 Jahren geeignet. 


Hush - Verbotene Worte

von Dylan Farrow

aus dem Loewe Verlag

ISBN: 978-3-7432-0516-1




Snöfrid aus dem Wiesental - Die ganz und gar unglaubliche Rettung von Nordland

 


Eine Rezension von Sophia, 9 Jahre alt. 

In dem Buch geht es um den Snöfried und der hat es eigentlich sehr gerne ruhig, aber als er beim Holzsammeln einen Holzscheit aufsammelt klemmt da ein Feenmännlein, das ruft ihm zu „Du bist genau der Richtige!“. Ungefähr eine Woche später kommt ein Feenmännlein namens Arp mit seinen Freunden Wurp und Herp vorbei und erzählen ihm, dass ihre Prinzessin Gunilla verschwunden ist und angeblich ist der Snöfried genau der Richtige dafür sie wiederzufinden. Sein Abenteuer beginnt mit endlos vielen Stufen, weil er vor Adlern flüchtet und dann hinter einem Wasserfall verschwindet. Dahinter befinden sich die Stufen, die ihn zu einem kleinen Raum führen, obwohl, es ist eher ein großer Raum, in dem die Zwirbel wohnen. Die Zwirbel führen ihn dann zu einer Brücke, die leider kaputt ist. Beim Herabstürzen schreit er jedoch so laut, dass ein paar Riesenkäuze in der Nähe ihn hören und retten. Sie erzählen ihm, dass Zwirbel zwar nette Kerle, aber miserable Brückenbauer sind. Die Riesenkäuze bringen ihn dann zu den Wurzelmännchen und von denen aus geht er dann in einen Blaubeerwald, in dem er ein kleines Pelztierchen trifft, das drängt die ganze Zeit „Oh, ich will unbedingt einen Namen haben!“. Snöfrid entscheiden die sich für „Teutwart“ und dann gehen sie einem Troll nach. Mit den Nordlandtrollen wäre man nicht so gerne befreundet, es sei denn man ist selbst einer. Snöfrid und Teutwart folgen ihm trotzdem und finden einen Stein mit einer Malerei, den der Troll auf dem Weg verliert. Sie suchen dann die Skudden, eine besondere Schafsherde, deren Hirte ihnen erzählt, dass die Schafe das Tal mit ihren kleinen Hufen zusammenhalten. Die Trolle haben jedoch die Schafe verschleppt, wodurch das Tal auseinandergebrochen ist, mit einigen Felsbrocken, die sogar zwischen den Berghängen herumschweben…


Ich gebe dem Buch 5 von 5 Sternen, es hat mir sehr gut gefallen. Am besten gefallen hat mir der Snöfried. 


Snöfrid aus dem Wiesental - Die ganz und gar unglaubliche Rettung von Nordland

von Andreas H. Schmachtl

aus dem Arena Verlag

ISBN: 978-3401716091




54 Minuten - Jeder hat Angst vor dem Jungen mit der Waffe

 


Eine Rezension von Carlotta, 17 Jahre alt. 

Es geht um einen Amoklauf an einer Schule, der aus den Perspektiven von vier verschiedenen Schülern erzählt wird. Es ist sehr spannend gestaltet, manchmal kriegt man auch Gänsehaut, aber es war auch einfach ein sehr guter Roman auf seine eigene Art und Weise. Die Geschichte beginnt mit einer Schulversammlung in der Aula, weil die Rektorin eine Rede hält, doch als sie gehen wollen, sind die Türen abgesperrt und ein Schüler kommt mit einer Pistole auf das Rednerpult zu. Ich fand das Buch, wie schon erwähnt, super geschrieben, vor allem weil man eben die Einblicke der verschiedenen Charaktere hatte, die sich auch in der Schule selbst an verschiedenen Positionen befinden. Ich gebe dem Buch daher 5 von 5 Sternen.  


54 Minuten - Jeder hat Angst vor dem Jungen mit der Waffe

von Marieke Nijkamp

aus dem Fischer Jugendbücher Verlag

ISBN: 978-3-8414-4016-7


Advent, Advent, der Kuchen brennt

 


Eine Rezension von Sophia, 9 Jahre alt. 

In dem Buch geht es um eine Familie, die an Weihnachten das reinste Chaos erlebt. Die Mutter muss nämlich verreisen, weil ihre Schwester ein Baby bekommt und die Oma soll sich in der Zwischenzeit um die Kinder kümmern. Das kann sie aber nicht, weil sie sich in dem vielen Schnee verletzt hat und jetzt im Krankenhaus liegt. Die Mama muss jetzt also auch noch die Oma im Krankenhaus besuchen und der Papa hat keine Ahnung vom Plätzchenbacken…

Dann sind aber die Weihnachtsferien auch schon da und Benni, der Erzähler, der eigentlich Benjamin heißt, geht mit seiner Schwester Stella in ein Konzert. Stella wünscht sich Strähnchen zu Weihnachten und ist ein bisschen beleidigt, als die Mama es ihr immer noch nicht erlauben will. Weil ihr Vater noch an einem wichtigen Projekt sitzt, gehen Stella und Benni auch alleine auf die Weihnachtsfeier, auf der der Max sie zum Tanzen einlädt. Max wünscht sich zu Weihnachten eine Schildkröte, die Paula heißen soll. Am Ende bekommen alle drei tolle Geschenke. 


Ich gebe dem Buch 5 von 5 Sternen. Besonders gut hat mir gefallen, dass…hm, weiß ich jetzt gar nicht, mir hat einfach alles gefallen!



Advent, Advent, der Kuchen brennt
von Sabine Zett
aus dem Loewe Verlag 
ISBN: 978-3785576182



Freitag, 16. April 2021

Royal - Ein Königreich aus Glas

 


Eine Rezension von Lena, 18 Jahre alt

Das Königreich Viterra ist durch eine Glaskuppel von der Außenwelt abgeschirmt. Der Rest der Welt wurde Jahrzehnte zuvor in einer Reihe von Kriegen komplett verwüstet und ist atomar verstrahlt. Tanya lebt bei ihrer Tante und ihrem Onkel, möchte aber viel lieber bei ihrer großen Schwester und ihrem Mann wohnen. Die einzige Bedingung dafür ist: Sie muss sich bei der Auswahl anmelden. Die Auswahl, das ist ein riesiges TV-Event, bei der der Thronfolger von Viterra eine Frau sucht. Der einzige Haken ist, dass gleich vier junge Männer teilnehmen und niemand weiß, wer denn eigentlich genau der Prinz ist. Als Tanya tatsächlich ausgewählt wird, verändert sich ihr Leben von Grund auf. Nicht nur, dass sie jetzt im Palast wohnt, nein, auf sie sind fortan alle Kameras in Viterra gerichtet. Und auch wenn Tanya eigentlich nicht auf der Suche nach der großen Liebe ist, sprühen zwischen ihr und Phillip, einem der vier jungen Männer, Funken. Zum Glück ist Phillip bestimmt nicht der Prinz, dazu ist er doch ein viel zu großer Mistkerl, oder?
„Royal – Ein Königreich aus Glas“ ist der Auftakt der „Royal-Reihe“, die man (je nach Ausgabe) als Trilogie oder als sechsteilige Reihe erwerben kann. Viterrra ist ein ganz verrückter Mikrokosmos. Einerseits wird alles per Kutsche transportiert, denn die Rohstoffe für Kraftfahrzeuge sind schon lange nicht mehr vorhanden, andererseits gibt es geheime Einrichtungen, in denen an Seren gearbeitet wird, die das Gedächtnis verändern. Ein Blick in die „Geschichte“ des Königreiches erklärt diese Umstände aber: Die Kuppel wurde in den 1960er irgendwo in der sibirischen Einöde errichtet und in den Achtzigern schottete sich Viterra komplett ab. Die Gesellschaft in Viterra ist also ein komischer Hybrid zwischen etwas altmodisch und Science-Fiction, denn seit diesem Krieg sind mehrere Jahrzehnte, wenn nicht sogar Jahrhunderte verstrichen. Genug jetzt zu Viterra, kommen wir nun zur Story. Ab und an holpert diese ein bisschen, aber sie fängt sich immer wieder. Tanya fand ich einen ausgesprochen interessanten Charakter, denn sie wirkt nach außen oft kühl und eingebildet, als Leser kommen wir ihr als Ich-Erzählerin aber sehr viel näher und können ihre Handlungen deutlich besser einschätzen. Phillip hingegen… Naja, ich kann verstehen, warum Tanya ihn toll findet, auch wenn er absolut nicht mein Typ ist. Die Auswahl wird zwar von einem großen Geheimnis dominiert, aber Phillip schleppt noch deutlich mehr mit sich herum und stößt Tanya lieber von sich, als sich ihr anzuvertrauen. „Royal“ wird durch seine extrem gut ausgearbeiteten Charaktere eine wirklich besondere Buchreihe. Selbst die Nebenfiguren haben ihre eigenen Handlungsstränge und ihnen wird genau so viel Platz in den Büchern eingeräumt, wie sie brauchen. Viele von ihnen (Phillip leider ausgenommen) machen auch eine sehr deutliche Entwicklung durch, besonders Tanya. Alles in allem eine gute Story, die gerade zum Ende der Reihe hin, sehr viel Fahrt aufnimmt, sodass ich das letzte Buch kaum noch aus der Hand legen wollte.

Royal - Ein Königreich aus Glas

von Valentina Fast

aus dem Carlsen Verlag

ISBN: 978-3551316356

Being Young


Eine Rezension von Lena, 18 Jahre alt

Being Young ist eine Reihe literarischer Monologe, in denen es sich alles um das Erwachsenwerden dreht. Literarische Monologe ist eine Art Gedicht oder eine Kurzgeschichte, das immer aus der Ich-Perspektive geschrieben ist und das Innenleben der Hauptfigur sehr ausführlich beschreibt. Das klingt jetzt erstmal sehr theoretisch oder vielleicht auch langweilig, aber das Gegenteil ist der Fall. Die meisten haben bereits literarische Monologe gelesen oder vielleicht auch schon geschrieben, denn was ist ein Tagebuch denn sonst? Ein ganzes Buch für Jugendliche, das rein aus diesen Monologen besteht, ist aber ungewöhnlich und das macht es so gut. Denn (und das wird im Buch sehr gut beschrieben) Erwachsenwerden ist ungewöhnlich und leider muss man da auf weiter Strecke auch allein durch, zumindest fühlt es sich so an.  Die Autorin Linn Skåber bietet auch keine Lösungen oder Ratschläge an, mit denen man sowieso nur bedingt was anfangen kann, es geht einzig und allein darum, sich nicht mehr ganz so allein zu fühlen und den Versuch sich selbst zu finden. Es ist auf eine komische Art befreiend, dass „Being Young“ keine Selbstoptimierungsorgie ist, bei der man von Leuten weit jenseits der Pubertät erklärt bekommt, wie man sich optimal in die Gesellschaft einfügen kann. Es gibt kaum Bücher, mit denen ich am wenigsten anfangen kann als mit diesen, denn im Rückblick sind die Autoren natürlich schlauer. Klar ist es falsch seine Eltern anzuschreien, aber bis 20 zählen hilft da nicht viel. Außerdem, mal ganz ehrlich, welcher Erwachsene tut das denn? Deshalb ist „Being Young“ so gut. In den Geschichten geht es oft darum, dass die Protagonisten Fehler gemacht haben oder sich in einer Situation befinden, die absolut nicht optimal ist, aber das ist nicht schlimm. Die Situation ist, wie sie ist, und sie wird auch oft nicht aufgelöst. Trotzdem oder gerade deshalb habe ich mich unglaublich oft in ihnen wieder erkannt. Aber nicht nur Jugendliche werden sich selbst wieder finden, auch Erwachsene sollten dieses Buch lesen. Nicht nur Jugendliche finden sich zu dick oder fühlen sich von dem rassistischen Onkel genervt, es gibt genug Erwachsene, die vielleicht auch Trost in „Being Young“ finden, einfach weil man nicht allein ist.
Glasklare Leseempfehlung von mir! Das Besondere Schmankerl am Buch: Die wunderschönen Illustrationen. 

Being Young
von Linda Skåber
aus dem rowohlt-Verlag
ISBN: 978-3499002793