Sonntag, 16. August 2020

Alice

 

Alice

von Christina Henry

aus dem Titan Books Verlag

Originalsprache Englisch

in Deutsch erhältlich

ISBN: 978-1-78565-330-8


Ich glaube jeder hat schon einmal von der Geschichte Alice im Wunderland gehört oder hat den Film geschaut. Alice ist ein Werk aus einer Buchreihe, die basierend auf solchen bekannten Geschichten herum weitere Werke spinnt, die das vermeintlich harmlose Märchen sehr schrecklich darstellen ohne es in seiner Erzählung zu beeinträchtigen, also ohne die Geschichte von Alice im Wunderland zu verändern. Es werden keine Fakten eingeführt, die widersprüchlich zu dieser Geschichte stehen, im selben Format gibt es auch Geschichten über Peter Pan oder Arielle, die sich der ganzen Lücken, die in Märchen gelassen werden, bedienen, um kleine Schauermärchen zu erzählen. Das Buch "Alice"   spielt nach der Geschichte und sie befindet sich in einem Irrenhaus, wo sie jeden Tag verschiedene Pulver bekommt, die sie emotional ruhigstellen, sodass sie nicht versucht auszubrechen oder irgendwie etwas anzustellen. Ihr einziger Trost ist ein kleines Mäuseloch in der Wand, durch dass sie mit Hatcher, aus der Zelle, also es ist ein Zimmer, aber es ist immer abgeschlossen, deswegen nenne ich es Zelle, nebenan redet. Auch er kann sich nicht richtig erinnern, sie wissen nur, dass sie vor langer Zeit etwas sehr Schreckliches getan haben, weshalb sie jetzt hier sind, dass sie alle irgendwie ein bisschen verrückt sind. Eines Tages wacht Alice aus ihrem Schlaf auf und das Irrenhaus brennt, sie und Hatcher schaffen es zu fliehen. Auf dem Weg kommen Hatcher dann mehr und mehr Erinnerungen zurück und er weiß auf einmal den Weg zu einem Haus, in dem er früher Mal gewohnt hat. Dort treffen sie auf eine Verwandte von Hatcher, die die beiden erstmal aufnimmt. Alice muss mit einem Entzug von den Pulvern klarkommen, aber es gibt immer noch ein großes Rätsel um ihre Vergangenheit, denn jeder scheint sie zu kennen, nur sie selbst wissen nicht mehr wer sie sind. Alice weiß zum Beispiel nur noch, dass sie in ein Loch gefallen ist und dass ein Mann mit Hasenohren sehr schauderhafte Sachen zu ihr gesagt hat. Jeder scheint sich vor ihr zu fürchten, weil sie diese Begegnung überlebt hat. Sie machen sich dann auf die Reise durch die alte Stadt und begegnen bekannten Figuren aus der Geschichte wie zum Beispiel die Grinsekatze, die in Form von Warlocks auftreten, die über verschiedene Stadtteile herrschen. Sie gewinnen auf dieser Reise durch Begegnungen mit bestimmten Personen oder durch das Erkennen bestimmter Orte Teile ihrer Erinnerungen zurück und treffen am Ende dann auch auf den Hasen...

Das Ende möchte ich offenlassen, aber es ist auf jeden Fall kein klassisches Märchen. Es ist fesselnd und mitreißend und vor allem dieser Charakter von Geschichte, dass man auf etwas bereits Bestehendes, sehr Bekanntes aufbaut, es aber in eine so andere Richtung führt, finde ich sehr interessant. Ich fand den Schreibstil der Autorin auch sehr gut, denn mein Englisch ist zwar "ganz in Ordnung", aber bei den meisten englischen Romanen muss ich trotzdem oft Wörter nachschauen, nicht so bei diesem Buch. Denn auch wenn es nicht unbedingt nur ein grundlegendes Vokabular, kann man sich sehr Vieles aus dem Kontext erschließen. Alles ist sehr gut ineinander verwoben, in Hinblick auf die Satzstruktur, sodass man, auch wenn man das Wort noch nie gesehen hat, weiß, was es bedeutet und das fand ich sehr interessant, weil der Lesefluss dadurch total unterstützt wird und man komplett abtauchen kann in diese andere, schön-schreckliche Welt.


Wie unschwer zu erkennen, hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich gebe dem Buch 5 von 5 Sternen. In der Buchreihe geht es ja um verschiedene Märchen, aber vor allem Alice scheint die Autorin sehr gebannt zu haben, denn es gibt davon noch einen zweiten Band (The Red Queen) und der dritte Teil (Looking Glass) wird bald veröffentlicht werden.


Rezension von Laura, 16 Jahre

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