Mittwoch, 25. November 2020

Fionrirs Reise


Rezension von Lena, 18 Jahre alt

Als der Drachenjunge Fionrir an seinem siebten Geburtstag aufwacht, weiß er schon, dass dieser Tag ein ganz besonderer ist, denn Drachen sind ab ihrem siebten Geburtstag keine Kinder mehr, sondern schon fast erwachsen. Aber wie besonders dieser Tag wirklich für ihn wird, kann er noch nicht ahnen, als er sein großes Geschenk auspackt und darin nichts anderes als ein Menschenmädchen findet! Quirina ist eine Prinzessin und gar nicht begeistert, von Drachen entführt worden zu sein. Als Fionrir sie dann auch noch fressen soll, ist sein Geburtstag endgültig im Eimer. Er mag Menschen schließlich, besonders Mirka und Wilko, die bei seinen Eltern in der Drachenhöhle wohnen. Ihm ist klar: Er muss Quirina um jeden Preis davor beschützen von seiner Familie gefressen zu werden, also beschließt er, sie allein nach Hause zu bringen. Eine abenteuerliche Reise beginnt…

„Fionrirs Reise“ wurde von Andreas Arnold geschrieben, der hier in der Wetterau lebt, weshalb ich netterweise für unseren Leseclub ein Rezensionsexemplar von ihm zugesandt bekommen habe, vielen Dank! Ich liebe Märchen ja über alles und ich finde „Fionrirs Reise“ kommt dem schon sehr nahe, schließlich gibt es Drachen, Prinzessinnen, Räuber und sogar sprechende Tiere. Eigentlich bin ich ja fast schon zu alt für das Buch, aber mal ehrlich, wer ist denn bitte jemals zu alt für Drachen? Selbst in „Game of Thrones“ gibt es sie. Im Gegensatz zu diesen oft sehr blutrünstigen Artgenossen, sind Fio und seine Familie eigentlich sehr friedlich, weshalb Fio ja auch so schockiert ist, dass er auf einmal einen Menschen fressen soll. Die Reise mit Quirina ist zwar abenteuerlich, aber ebenso schnell wieder zu Ende, wie sie angefangen hat, denn bevor Fio richtig versteht, was da gerade vor sich geht, hat der mysteriöse Wanderkrämer Aigolf die Prinzessin aufs Neue entführt. Das kann Fio natürlich nicht auf sich sitzen lassen, schließlich hat er Quirina versprochen, sie nach Hause zu bringen. Ich finde es toll, welche Charaktereigenschaften hier Kindern vermittelt werden. Fio gibt nicht auf, auch wenn er vielleicht doch noch ein bisschen zu klein ist, diese Reise allein zu schaffen. Aber das ist kein Problem, denn er kann sich immer auf sein Rudel verlassen, dass er im Laufe des Buches um sich herum sammelt. Freundschaft und Loyalität wird hier großgeschrieben, auch wenn es immer wieder Zankereien gibt. Das ist aber meiner Meinung nach nicht schlimm. Wer streitet sich denn mal nicht mit seinen Freunden? Wichtig ist aber, dass man sich danach wieder zusammenrauft und man sich trotzdem immer aufeinander verlassen kann. Die Welt von Fionrir ist sehr aufregend, ständig passiert irgendetwas ganz Unvorhergesehenes. Aber das Tempo tut dem Buch sehr gut und auch der Schreibstil leidet keinesfalls darunter. Mir hat „Fionrirs Reise“ wirklich gut gefallen, denn durch die hübschen Illustrationen und den lebhaften Erzählstil hat man das Gefühl mitten im Geschehen zu sein. Es tauchen zwar wirklich viele Personen auf, aber die kann man vorne immer im Register nachschlagen, das fand ich sehr gut gelöst. Ich empfehle „Fionrirs Reise“ für Jungen und Mädchen ab neun Jahren zum Selberlesen, zum Vorlesen sogar schon ab acht. Ein gutes Kinderbuch mit tollen Bildern!

Fionrirs Reise
von Andreas Arnold
aus dem Reimheim Verlag
ISBN: 978-3-945532102
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen